Die Bundesregierung hat mit dem "Solarpaket I" ein entscheidendes Gesetzespaket auf den Weg gebracht, das den Weg für einen schnelleren und einfacheren Ausbau von Photovoltaikanlagen ebnet.
Das Gesetzespaket zielt darauf ab, den Prozess der Installation von PV-Anlagen zu vereinfachen und bürokratische Hürden abzubauen, sowohl für private Haushalte als auch für Unternehmen.
Deutschland strebt an, bis 2045 eine klimaneutrale Industrienation zu werden, wobei der Stromsektor schon bis 2035 weitgehend emissionsfrei sein soll. Das Solarpaket I ist ein zentraler Baustein, um diese ambitionierten Ziele zu erreichen.
Anlagen über 100 Kilowatt sind nicht mehr zur Direktvermarktung verpflichtet, was insbesondere Anlagen mit hohem Eigenverbrauch zugutekommt. Mit den jüngsten Änderungen wird das bisher teure und schwer erhältliche Anlagenzertifikat Typ B, das zuvor für Anlagen ab 135 kVA erforderlich war, nun erst für Anlagen ab 270 kW und bis zu einer maximalen Modulleistung von 400 kWp benötigt, wodurch der Prozess vereinfacht und zugänglicher gemacht wird.
Die Inbetriebnahme von Balkon-PV-Anlagen wird vereinfacht, indem die Anmeldung beim Netzbetreiber entfällt und die Anmeldung im Marktstammdatenregister auf wenige Daten beschränkt wird.
Die neue Regelung ermöglicht es, Dach-Solarstrom direkt an Mieter weiterzugeben, ohne Umweg über das allgemeine Stromnetz. Mieterstrom wird zukünftig auch auf gewerblichen Gebäuden gefördert, und die Regeln für das Zusammenfassen mehrerer Anlagen werden vereinfacht.
Das Gesetzespaket fördert auch die nachhaltige Nutzung von Freiflächen für Solarparks, insbesondere die Kombination von Landwirtschaft und PV-Anlagen (AgriPV), sowie die Nutzung versiegelter Flächen für PV-Anlagen. Darüber hinaus ist geplant, Sonderförderungen weiter auszubauen. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf Sonderausschreibungen mit höheren Vergütungswerten, die speziell solche Anlagen unterstützen sollen.
Mit dem Solarpaket I setzt die Bundesregierung ein starkes Zeichen für die Energiewende. Die vereinfachten Regelungen und die Förderung innovativer Lösungen wie AgriPV bieten enorme Chancen für die zukünftige Energieversorgung in Deutschland.